Sie sorgen als Quelle wichtiger Vitamine, Mineralien und sekundärer Pflanzenheilstoffe, wie z.B. Antioxidanten und Ballaststoffe für eine gute Verdauung.
Viele Früchte und Gemüsearten sind von Hildegard nicht beschrieben, da sie erst später bekannt wurden.
APFEL (siehe Apfel)
BIRNEN (siehe auch Küchengifte)
Hildegard: „Der Birnbaum ist mehr kalt als warm und so schwer und fest im Verhältnis zum Apfelbaum wie die Leber im Verhältnis zur Lunge. Denn wie die Leber ist er stärker und nützlicher, aber auch schädlicher als der Apfelbaum.
(R3-007) Seine Wurzeln, die Blätter und sein Saft sind für Heilmittel nicht brauchbar wegen seiner Härte, aber seine MISTEL taugt einigermaseen für die Medizin.
(R3-008) MISTEL: Wenn daher jemand Schmerzen auf der Brust und Lunge hat, das heisst dämpfig ist, nehme er die Mistel des Birnbaumes und pulveresiere sie, und diesem Pulver füge er ein anderes Pulver aus Süssholz bei, und so esse er es oft vor und nach Tisch, und es wird ihm auf der Brust und in der Lunge besser gehen
(R3-009) Aber wer an Gicht leidet, lege diese angenehm schmeckende Birnbaum-Mistel kleingeschnitten 3 Tage und Nächte lang in Olivenöl ein, und dann zerlasse 2x so viel Hirschtalg als Öl am Feuer, und lege in dieses Fett 2 Tage und Nächte lang gut zerriebene und zerkleinerte Nardenspitze,(Orange??) und dann zerstosse er kräftig das Öl mit der darin eingelegten Mistel und presse den Saft durch ein Tuch, und zerlasse nochmals Hirschtalg mit Nardenspitze mässig am Feuer.
(R3-010) Jedoch die Frucht des Birnbaumes ist schwer und gewichtig und herb; wenn sie jemand roh zu reichlich isst, verursacht sie Migräne im Kopf und macht die Brust dämpfen (schweratmig), weil in der Lunge etwas von seinem Saft angezogen wird und ein ziemliches dorthin abgeleitet wird, so dass dieser Saft um die Leber und um die Lunge wie Bleisinter gleich Weinstein verhärtet, und daher entstehen in der Leber und in der Lunge oft schwere Krankheiten.
Roh verursachen sie schädliche Säfte, die sich in der Leber und Lunge verhärten können. Sie kann darum, wenn zu viel davon roh gegessen wird, zu Kopfweh, Migräne führen und zu Leber- und Lungenschäden. Roh kann sie auch den Atmung schwerer machen.
(R3-011) Und wie auch der Mensch von Geruch des Weines zuweilen satter wird, so mischt sich auch der Atem mit dem Birnsaft und nimmt dessen Herbheit an. Daher zieht auch jener, nachdem er eine rohe Birne gegessen hat (nur) schwer den Atem in sich ein (schweratmig), so dass auch bisweilen viele Krankheiten in seiner Brust daraus entstehen. Denn wenn die Kräfte des Taues bei Tagesanbruch zerfliessen, dann wachsen die Birnen von jenem Tau, und daher verursachen sie auch schädliche Säfte im Menschen, weil sie im abfliessenden Tau wachsen, wenn sie nicht gekocht werden
Wer daher Birnen essen will, soll sie in Wasser kochen oder am Feuer braten; jedoch sind die gekochten besser als die gebratenen, weil das warme Wasser den schädlichen Saft, der in ihnen ist, allmählich auskocht, aber das Feuer ist zu schnell und drückt beim Braten nicht den ganzen Saft aus ihnen aus. Und den, der gekochte Birnen isst, beschweren sie ziemlich, weil sie die Fäulnis in ihm mindern, indem sie dieselbe aufsuchen und brechen, jedoch bewirken sie bei ihm eine gute Verdauung, weil sie die Fäulnis mit sich abführen. (Dann reinigen sie sogar den Darm radikal, wie ein gutes Abführmittel.) Äpfel hingegen werden leicht verdaut und führen die Fäulnis nicht ab.
Gekocht sind sie gesünder als gedörrt, weil das heisse Wasser die schädlichen Saftstoffe ganz langsam garkocht. Beim Dörren wirkt das Feuer zu abrupt und kann die schädlichen Saftstoffe nicht ganz garen, unschädlich machen.
(R3-012) Bärwurz-Birnen-Honig zur Darmsanierung: Nimm aber Birnen und zerschneide sie, und wirf ihre Kerne weg und koche sie dann stark im Wasser und zerquetsche, was wie Breimus wird, und nimm Bärenwurz, und weniger Galgant als Bärenwurz, und weniger Süssholz; oder wenn du keine Bärenwurz hast, nimm Fenchelwurzel, und pulveresiere dies und mische diese Pulver zusammen, und lege sie in mässig erwärmten Honig, und füge die vorgenannten Birnen bei, und mische es unter heftigem Rühren zusammen, das heisst treibe es zusammen, und tue es in eine Büchse und iss täglich nüchtern einen kleinen Löffel voll, nach dem Essen zwei Löffel und abends im Bett drei Löffel, und das ist die beste Latwerge und kostbarer als Gold, und nützlicher als das reinste Gold, weil es die Migräne wegnimmt und die Dämpfigkeit mindert, welche die rohen Birnen in der Brust des Menschen verursachen. Und alle üblichen (schlechten) Säfte im Menschen sind, vernichtet sie und reinigt den Menschen so, wie ein Geschirr vom Schmutz gereinigt wird.
Gekochte Birnen reinigen Magen und Darm. Besonders in Kombination mit Bärwurz-Mischpulver und Honig. Dieser Birnenmus (Bärwurz-Birnen-Honig) eignet sich auch als Brotaufstrich und ist das beste Reinigungsmittel gegen Darmpilze. Auch gut bei Migräne, denn wenn der Darm saniert ist, gibt es auch keine Migräne mehr.
BROMBEERE
„Sie verletzen weder den gesunden noch den kranken Menschen und werden leicht verdaut.“
Auch die Brombeere eignet sich gut für die Herstellung von Konfitüre. Sie enthalten Bioflavanoide als Farbstoff, die sich als Antioxidantien bewähren und stressbedingte Sauerstoffradikale absaugen.
DATTELN, Dattelpalme (Phoenix dectylifera)
Hildegard: „Die Dattelpalme ist warm und hat Feuchtigkeit in sich, und sie ist ebenso klebrig wie Kleister, und sie bezeichnet die GLÜCKSELIGKEIT.
(R3-105) Dattelpalmen - Umschlag: Und wer Brustfell- Entzündung hat, der koche von der Rinde und vom Holz, oder von den Palmzweigen oder von den Blättern dieses Baumes (die Substanzen) in Wasser und, wenn das Wasser abgegossen ist, lege er das Holz und die Blätter warm um seinen Kopf. Er tue dies oft, und er wird seine Sinne wieder erlangen.
(R3-106) Dattelpalmen - Pulver: Und trockne die Blätter an der Sonne, solange sie grün sind, und zerstosse sie dann und pulverisiere sie, und gib diesem Pulver ein wenig helles Salz bei, und iss so dieses Pulver oft mit Brot, und es wird verhindern, dass du inwendig faulst und dass übler und reichlicher Schleim in dir zunimmt.
(R3-107) Dattelpalmen - Frucht: Aber wenn jemand die Frucht dieses Baumes kocht und so isst, verschafft sie seinem Leib beinahe so viel Kraft wie das Brot, jedoch macht sie ihn leicht dämpfig und beschwert ihn, wenn er zu viel davon isst.
Sie geben dem Körper Kraft, wie eine Mahlzeit. Wird aber zu viel davon gegessen, dann können sie zur Kurzatmigkeit führen und ein Gefühl der Schwere auslösen.
ERDBEERE (siehe Erdbeeren, Küchengifte)
FEIGEN (Ficus carica)
Hildegard: „ Der Feigenbaum ist mehr warm als kalt, und er wird immer Wärme haben, und die Kälte bekommt ihn nicht, und er bezeichnet die FURCHT.
(R3-075) Feigen-Salbe: Nimm aber seine Blätter und Rinde, und zerstosse sie mässig und koche sie stark in Wasser, und (Nimm) auch Bärenfett und etwas weniger Butter und mach so eine Salbe. Und wenn du Kopfweh hast, salbe den Kopf damit. Oder wenn deine Augen schwären, salbe damit deine Schläfen und die Umgebung deiner Augen, jedoch so, dass das Augeninnere nicht berührt wird.
(R3-076) Aber wenn du Schmerzen in der Brust hast, salbe die Brust. Hast du Schmerzen in den Lenden, salbe diese damit, und es wird dir besser gehen.
(R3-077) Feigenholz: Wenn aber sein Holz im Feuer angezündet wird und wenn sein Rauch jemanden erreicht, schadet es ihm etwas, so das er ohnmächtig wird. Oder wenn jemand einen Stock aus diesem Holz in seine Hand trägt, schwächt es ihn auf gleiche weise in seinen Kräften, das heisst er wird ohnmächtig.
(R3-078) Frucht bei Gesunden: Aber die Frucht des Baumes ist für einen Menschen, der gesund am Körper ist, nicht bekömmlich zu essen, weil sie bewirkt, dass er geniesserisch und wankelmütig wird, was schlecksüchtig und lüstern ist, so dass er Ehren erstrebt, dem GEIZE zugeneigt und eine unbeständige Wesensart haben wird, so dass er nicht in einem steten Sinn verharrt.
(R3-079) FRUCHT: Aber auch dem Körper des Menschen ist (die Frucht) zum Essen nicht bekömmlich, weil sie sein Fleisch zerfliessend macht uns weil sie allen Säften des Menschen widersteht, so dass sie diese zum Übel reizt, als wäre sie ihr Feind. Für den Kranken aber, der schwach am Körper ist, ist (die Frucht) gut zu essen, weil es ihm am Geist und Körper gebricht, und er esse sie, bis es ihm besser geht, und nachher soll er sie meiden. Wenn ein gesunder Mensch sie essen will, beize er sie zuerst in Wein oder Essig, damit ihre Hinfälligkeit gemässigt werde, und dann esse er sie, jedoch nur mässig. Aber es ist nicht notwendig, dass ein kranker Mensch sie auf diese Weise mässigt, das heisst sie beize.
Hildegard warnt vor Feigen, weil sie den Gesunden lüstern und aufgeblasen machen. Es packt ihn der Ehrgeiz und die Habgier und wird sittlich haltlos und wankelmütig. Alle Fleischpartien fliessen auseinander und alle guten Säfte werden bös durcheinander gebracht.
Aber für einen Kranken, schwachen Menschen, der körperlich herunter gekommen ist, sind die Feigen gut, nur solange bis es ihm besser geht und nachher nicht mehr.
Will ein Gesunder unbedingt Feigen essen, dann sollte er die Feigen in WEIN oder WEINESSIG einlegen. Aber trotzdem nur wenige davon essen. Kranke können sie so essen.
HAGEBUTTEN
Die scharlachroten Scheinfrüchte der Heckenrose, die Hagebutte reift erst im Spätherbst. Die Schale ist reich an Vitamin C und Bioflavoniden. Darum eignet sich die Hagebutte als SAFT, SIRUP oder MARMELADE, bei Erkältungen und Entzündungen.
Sie hat eine eine gute verdauungsfördernde und magenreinigende Wirkung. Die Hagebutten in Wasser kochen und oft essen. Nimmt dem Magen den Schleim und reinigt ihn. Nur geeignet für Menschen die ausser Magen- und Darmleiden gesund sind, z.B. bei psychosomatische Magenleiden. Allzu ehrgeizige und überarbeitete Menschen neigen zum Magengeschwür. Der Magen wird dann von dem geistigen Unrat, von den Stoffen, die durch seine geistige Fehlhaltung, den Magen verunreinigt haben, gereinigt.
Wenn ein Mensch sonst noch körperlich krank ist, dann sind die gekochten Hagebutten schädlich.
HEIDELBEERE
Hildegard: „Die Frucht schadet dem der sie isst, weil sie die Gicht in ihm hervorruft.“
Der menschliche Körper produziert durch sämtliche natürliche Körpervorgänge wie Atmung, Stoffwechsel und Muskelarbeit, immer mehr Säuren als Basen. Kommen nun über die Ernährung noch immer mehr Säurebildner hinzu, kann das zu echten Problemen führen. Sobald eine derartige Bereitschaft zur Übersäuerung im Körper vorliegt, können bestimmte Lebensmittel wie z.B. die Heidelbeere den Ausschlag zu einer ernsthaften Erkrankung bilden. Es ist wiederum in das Wesen der Heidelbeere gelegt, dass Sie diese Eigenschaften besitzt. Obgleich Sie Vitamine und andere bekannte und gesunde Vitalstoffe besitzen mag. Es geht um die Wirkung die die Gesamtheit der Stoffe in ihrer Konstellation auf den Menschen haben.
Zumindest aber als kleiner Trost für alle Beerenliebhaber bleiben die Brombeere, Maulbeere und Himbeere, die durchwegs gut verdaut werden können und sogar die eine oder andere positive Eigenschaft besitzen.
HIMBEEREN
Hildegard: „Die Himbeere ist kalt und brauchbar gegen Fieber. Wenn er Fieber hat und Appetittlosigkeit, der koche Himbeeren in etwas Wasser und lasse diese im Wasser liegen und so trinke dieses Wasser morgens und zur Nacht warm und lege auch die gekochten Beeren selbst warm auf den Magen, während einer Stunde. Dass soll er drei Tage lang machen und die Fieber (Fieberstoffe bei Gallenblasen-Entzündung) werden in ihm weichen.
Sie haben eine appetitanregende Wirkung. Mit ihrem leicht säuerlichen, erfrischenden Geschmack regen sie die Speichel- und Magensaftsekrektion an. Sie fördern die Verdauung und haben eine schweisstreibende, kühlende Wirkung.
Die Himbeere ist kalt und brauchbar gegen Fieber. ANWENDUNG: Wer Fieber hat und appetitlos ist der koche sie in wenig Wasser und lasse sie darin bis zum nächsten Morgen liegen. Am Morgen wird dann das Wasser (Tee) getrunken und am Abend die gekochten Früchte, als Kompresse, während 1 Stunde auf den Magen legen. Drei Tage lang und das Fieber wird weichen.
GETRÄNK: Himbeersirup-Wasser mit Galgant hat sich bei Kindern mit Fieber bei Virusgrippe-Infektion bewährt. Dabei ergänzen sich die antiviralen Eigenschaften vom Galgant und die fiebersenkenden Eigenschaften der Himbeere sehr gut. Der Genesungsvorgang kann so wesentlich beschleunigt werden.
JOHANNISBEEREN
Hildegard nennt den schwarzen Johannisbeerstrauch auch den „Gichtbaum“, denn seine Früchte schützen gegen Rheuma und vor allem vor Vergichtung des Gehirn ( Alzheimer, Parkinson). Die in den Früchten enthaltenden Antioxidantien beseitigen freie Radikale, die die Autoaggressionskrankheit Rheuma auslösen.
Hildegard: „Der Gichtbaum ist sehr warm. Seine grüne Frische und Säfte sind für sich allein nicht zu gebrauchen, so lange nicht andere Pflanzen beigemischt werden. Denn wenn man andere Früchte zusetzt, bekommen diese einen höheren Nutzwert als Heilmittel.“
Es gibt rote, weisse und schwarze Johannisbeeren. Die Schwarzen haben einen hohen Gehalt an Vitamin C und P. Darum werden sie zur Herstellung von KONFITÜREN, SÄFTEN und LIKÖRE (Cassis) gerne verwendet. 100 g Beeren enthalten bis zu 200 mg Vitamin C. Natürliches Vitamin C ist ein ausserordentlich wirksamer Radikalfänger von stressbedingten Sauerstoffradikalen. Ausserdem sind sie eine Erfrischung für das GEHIRN.
Sie empfiehlt die BLÄTTER als Heilmittel, wie sie in der DACHS-SALBE enthalten sind. Die schwarzen Ripseln (lat. ribes) werden gegen Rheuma eingesetzt.
KIRSCHEN / Kirschbaum (Prunus cerasus et avium)
Sie hilft auch bei der Wundheilung. Das gilt für Süss- und Sauerkirschen. Damit nach dem Verzehr keine Beschwerden aufkommen, sollte danach direkt ein Schluck Wein getrunken werden.
Hildegard: „Der Kirschbaum ist mehr warm als kalt und ist ganz ähnlich dem SPASS, der Fröhlichkeit zeigt, und der auch schädlich ist. Und sein Saft und seine Blätter sind nicht sehr nützlich für die Medizin, weil ihnen Schwäche innewohnt. Und seine Frucht is mässig warm und ist weder sehr nützlich noch sehr schädlich, und dem gesunden Menschen schadet sie beim Essen nicht, dem Kranken jedoch und dem, der üble Säfte in sich hat, bereitet sie ziemlichen Schmerz, wenn er viel davon isst.
(R3-042) Kirschenkern-Bärenfett-Salbe: Aber nimm auch die inneren Kerne dieser Frucht, solange sie frisch sind, und zerquetsche sie stark, und zerlasse Bärenfett in einer Schüssel und vermische (das) gleichzeitig, das heisst knete (es) und mache so eine Salbe, und salbe jenen oft neben dem Feuer, der so üble Geschwüre an seinem Körper hat, dass sie sogar beinahe der Lepra gleichen, aber doch nicht Lepra sind, und er wird geheilt werden.
(R3-043)Rohe Kerne: Und wer in seinem Bauch Schmerzen hat, die jedoch nicht von Würmern herrühren, der soll oft rohe Kerne essen, und es wird ihm besser gehen.
(R3-044) Kerne in Essig: Aber wer in seinem Bauch Würmer hat, lege diese Kerne in (Wein) Essig, und esse sie oft nüchtern, und die Würmer in ihm werden sterben.
(R3-045)Kirschensaft-Roggenbrot-Auflage: Und wer Schmerzen in den Augen hat, so dass sie vor Schmerz rot und geschwürig sind, das heisst wund, der nehme warme Bröcklein von Brot aus Roggen und gebe den Saft des Kirschbaums darüber, so dass jener Saft an die Augenhaut gelegt wird, und er mache einen Verband, und dies tue er oft, und es wird das Triefen aus seinen Augen herausziehen, und er wird geheilt werden.
(R3-046) Aber wem eine Krankheit und üble Säfte in die Ohren kommen, so dass jener taub wird und seine Ohren tosen, der nehme den vorgenannten Saft (Gummi) und löse ihn in einer Schüssel beim Feuer auf und streiche ihn warm auf Bröcklein aus Roggen, und dann stecke er abends den Saft mit dem Roggenbröcklein in die Ohröffnungen, und er umgebe seine Ohren und die Schläfen mit den Bröcklein, die im vorgenannten Gummi getränkt sind, und er binde ein leinenes Tuch darüber, und er tue das oft, und die Krankheit und die üblen Säfte und das Tosen werden aus seinen Ohren vertrieben werden, und er wird geheilt werden.
KORNELKIRSCHEN
Hildegard: „Sie reinigt und stärkt den Schwachen, den gesunden Magen und fördert so die Gesundheit.“ Sie säubern den Magen-Darmtrakt und machen ihn Leistungsstark.
Ein RHEUMABAD aus Rinde, Zweigen und Blättern kochen. Wer vergichtet ist soll oft in dieser Abkochung baden und auch Wickel damit machen. Im Sommer wenn er grün ist soll es gemacht werden.
Kinder die zu häufigen Mandel-Problemen neigen sind später für Rheuma anfällig. Eine Kornelkirschen-Kur kann helfen.
LINDE (Tilia Europaea)
Winterlinde= Tilia cordata, bei Unklarheit:
Sommerlinde= Tilia platyphyllos)
Hildegard: „Die Linde hat grosse Wärme, und jene Wärme ist ganz in der Wurzel, und sie steigt in die Zweige und in die Blätter auf. Sie bezeichnet die GEBRECHLICHKEIT.
(R3-132) Lindenwurzel-Pulver: Und der Mensch der Herzwehhat, nehme dieinnere Wurzel,und das, was in der Mitte der Lindenwurzel ist, und er pulverisiere es und esse jenes Pulveroft mit Brot, und es wird ihm im Herzen besser.
(R3-133) Aber nimm vom Stamm, nicht aber von den Zweigen dieses Baumes dieRinde wegbis zum weissen Holz, wenn er im Sommer grünt, und dann schneide vom Holz Späne, und lege das in einen durchbohrten goldenen Ring.Und (stell) über den Span ein grünes Glas und nicht einen anderen Stein, doch so, dass du zwischen den Span und das Glas ein Spinngewebe oder Baumwolle legst, damit nicht die Kraft jenes Span durch das Glas entweiche. Und trage jenen Ring immer an deinem Finger, so dass die Wärme deines Fingers zu jenem Span aufsteige und die Kraft jenes Span deinen Finger und dessen Adern berühre, und dies (ist) eine sehr starke Kraft gegen die gefährlichsten Krankheiten des Menschen und hält sie vom Menschen fern, wie irgendeine Verbauung verhindert, dass nicht eine plötzliche Überschwemmung durch Wasser einen falschen Lauf nehme. (und diese Kraft wirkt) sogar, wenn diese Krankheiten mässig den Menschen überschwemmen.
(R3-134) Lindenblätter-Kompresse: Und im Sommer, wenn du schlafen gehst, lege frische Lindenblätter auf deine Augen und bedecke dein ganzes Gesicht damit, und es macht deine Augen klar und rein.
(R3-135) Lindenerde-Dampfbad: Und wer Gichthat, der nehme Erde, welche um die Wurzeln jener Linde liegt, und bring sie ins Feuer und mach sie glühend. Und im Dampfbad giesse (der Kranke) Wasser darüber und bade so. Und er tue dies 9 Tage lang. Und (der Kranke) wird geheilt werden.“
MAULBEEREN / MAULBEERBAUM (Morus Alba)
Hildegard: „Der Maulbeerbaum ist kalt im guten Sinn, ist aberdassaelbe, das heisst munter.
(R3-056) Waschen mit Blätter-Tee im Dampfbad oder als Kompresse: Und wer die Krätze hat, koche Blätter dieses Baumes in Wasser, und bade in jenem Wasser, oder er wasche sich im Dampfbad kräftig mit diesem Wasser. Und er tue das oft und seine Haut wird geheilt werden.
(R3-057) Maulbeer-Wermut-Wein: Aber wer Gift durch Essen oder Trinken eingenommen hat, zerstosse diese Blätter und presse ihren Saft aus und gebe dem etwas weniger Wermutsaft bei und mische dazu zweimal soviel guten und reinen Wein, und dann koche er es auch, damit es aufwallt, und wenn es hernach abgekühlt ist, trinke er es nach dem Essen mässig (davon), aber doch oft, und jenes Gift wird er entweder erbrechen oder es wird ihn durch die Ausscheidung passieren.
FRÜCHTE: Und es ist Üppigkeit in seiner Frucht, und jene Frucht schadet weder Gesunden noch Kranken, aber sie nützt dem Menschen mehr als sie ihm schadet.
Hilft bei Husten, Halsweh, Fieber. Sie werden wegen ihrer schleimlösenden Wirkung geschätzt. Ausserdem stabilisieren sie die Leber gegen Entzündungen, da sie wertvolle Vitamine enthalten. Schmeckt säuerlich süss wie Rosinen.
Zur Reinigung und Stärkung der Leber sind getrocknete Maulbeeren gut. Sie können wie Gummibärchen gegessen werden. Im Orient sind sie als Delikatesse sehr beliebt und sind eine wahre Vitaminbombe.
MISPELN (Mespilus Germanica) / nicht verwechseln mit Mistel
Sie wird bei Muskelschwäche, Muskelschwund...eingesetzt, weil sie Fleischpartien wieder wachsen lässt und eignet sich zur Behandlung von abgemagerten Menschen (Krebs, Aids...)
Als Mispelmus wird es auch bei der Krebstherapie eingesetzt, weil sie den Kräfteverfall und Gewichtsverlust aufhalten. Der Mispelschleim entfernt im Magen- und Darm die Fäulnis- und Schlackenstoffe (Blutreinigung), daher auch bei Neurodermitis geeignet.
Sie werden auch von Menschen mit empfindlichen Magen- Darmtrakt gut vertragen. Eignet sich zur Behandlung von abgemagerten Menschen (Krebs, Aids...) Zum Herstellen einer MARMELADE auch geeignet.
Hildegard: „Die Mispel ist warm und bezeichnet die MILDE. Aber ihre Rinde und ihre Blätter taugen nicht viel zu Heilmitteln, weil ihre Kraft ganz in der Frucht ist.
(R3-073) Mispelwurzel-Pulver in Wein: Aber der Mensch, der an Fiebern leidet, soll ihre Wurzel pulverisieren und dieses Pulver in warmen Wein nüchtern und nach dem Essen und gegen Nacht trinken, und zwar gerade beim Auftreten dieser Schwäche. Und dies tue er oft, und er wird geheilt werden.
(R3-074) FRÜCHTE: Aber die Frucht dieses Baumes ist für gesunde und kranke Menschen nützlich und gut, wieviel man auch davon isst, weil sie das Fleisch wachsen lässt und das Blut reinigt.
OLIVEN, Ölbaum (Olea Europaea)
Hildegard: „Der Ölbaum ist mehr warm als kalt, und bezeichnet die BARMHERZIGKEIT.
(R3-093/094) Oliven-Rinde+Blätter-Creme: Koche die äussere Rinde und die Blätter dieses Baumes in Wasser, und dann mach mit Wasser und altem Fett eine Salbe, und wenn jemand im Herz, oder im Rücken, oder in der Seite, oder in den Lenden unter Gicht leidet, salbe ihn dort mit dieser Salbe, und sie durchdringt seine Haut wie das Schmalz in einem neuen Topf, wenn es in diesem ans Feuer gestellt wird, und es wird ihm besser gehen.
(R3-095) Oliven-Rinde-Blätter-Pflaster: Und wem der Magen erkältet ist, der koche die Rinde und die Blätter dieses Baumes in Wasser und siebe jenes Wasser durch ein Tuch, und dann lasse er in einer Schüssel am Feuer weniger Harz und auch weniger Myrrhe als Harz zergehen, das heisst er zerlasse (es), und er füge dies dem vorgenannten Saft bei, und so mache er ein Pflaster und tauche einen Lappen aus Hanf hinein und lege ihn auf seinen Magen, und er wird seinen Magen erwärmen und wird ihm eine gute Verdauung bereiten.
(R3-096) Oliven-Öl: Aber das Öl aus der Frucht dieses Baumes taugt nicht viel zum Essen, weil es, wenn es gegessen wird, Übelkeit hervorruft und andere Speisen schlecht geniessbar macht.
(R3-097) Oliven-Öl: Aber es ist brauchbar für viele Heilmittel. Wenn das Öl frisch bereitet wird, soll es am Feuer gekocht werden, und so hilft es gegen verschiedene Fieber, und weil es am Feuer gekocht ist, ist es nicht nötig, es weiter an die Sonne zu stellen.
(R3-098) wer Kopfschmerzen hat: siehe CC 167.15-26
(R3-099) wenn ein Geschwür Schmerzen macht: siehe CC 183.31-37
(R3-100) Wenn einer unter Gicht leidet: nur Edition
(R3-101)wenn der Krampf den Menschen verletzt: siehe CC 197.-17-27
(R3-102) Oliven-Rosen-Öl: Wenn jemand von Gicht geplagt wird, lege er Rosen in dieses Öl, und ihn am Körper die Gicht plagt, dort salbe er sich und es wird ihm besser gehen.
(R3-103/104) Oliven-Veilchen-Öl: Aber wenn jemand im Kopf oder in den Lende Schmerzen hat, oder wenn bei jemanden in seinem Körper, ohne dass er gefallen ist und ohne Stoss von selbst eine Geschwulst (Beule) entsteht, dann lege er Veilchen in das vorgenannte Öl, und wo es schmerzt, salbe er sich, und wenn es eine Geschwulst ist, salbe er neben der Geschwulst und nicht auf ihr.
(R3-305) wenn einer aufgebrochene Geschwüre hat
Siehe „Physica“ S. 254 vom Ölbaum / andere Stellen
ORANGEN UND ZITRONEN
Zitrusfrüchte: „ Das Essen der Obstfrucht räumt im Menschen mit den Fieberstoffen auf.“
Die süsse Orange (Citrus sinensis)und die Zitrone (Citrus limon) beschreibt Hildegard als Bontzider-Baum. Sie empfiehlt diese um Fieberstoffe zu beseitigen.
Zitrusfrüchte wirken wegen das Vitamin C (Ascorbinsäure) bei fieberhaften Zuständen. Das Vitamin C ist an der Biosynthese der Nebennierenhormone beteiligt und hilft bei Infektionen, Verletzungen, Verbrennungen, Kälte, Blutverluste und starken körperlichen und psychischen Belastungen. Die ganze Frucht ist 10x wirksamer als die künstlich hergestellte Ascorbinsäure. Orangen- und Zitronensaft helfen bei Schwäche- und Erschöpfungszustände mit und ohne Fieber. Er fördert die Speichel- und Magensaftsekretion. Er hilft bei Blähungen, Brechreiz, Krämpfen und Übelkeit. Bei infektiöser Gelbsucht sind Orangen und Zitronen die beste Nahrung.
PFLAUMEN (Zwetschge) (siehe Küchengifte)
Pflaumenbaum (Prunus domestica et insititia)
Die Pflaumen vermehren die Melanche, die aus dem schwarzen Gallenfarbstoff Bilirubin und der Gallensäure besteht. Dieser Stoff wird bei Stress, Wut, Zorn, Ärger und bei Ernährungsfehlern von der Leber ausgeschüttet und fliesst gleichzeitig ins Blut und in den Darm. Hier stellt die Säure eine starke Belastung für die Darmflora dar. Sie verändert den optimalen pH-Wert, der für das Bakterienwachstum notwendig ist. Ausserdem muss die Gallensäure im Blut durch die Mineralstoff - Reserven ständig neutralisiert werden, da das Blut einen konstanten pH-Wert von 7,4 (Säure- Base-Gleichgewicht) einhalten muss. Dadurch stehen die Mineralstoffe für die Aufbauprozesse nicht mehr zur Verfügung, Der Mineralstoffwechsel wird gestört. Bei der Entstehung von fast allen Krankheiten ist die Gallensäure beteiligt. Je nach Übersäuerung kann es zu Entzündungen oder Autoaggressionen führen. Pflaumen symbolisieren den Zorn. Beide treiben die Schwarzgalle in die Höhe und vermehren die bittere Säure, wodurch die Krankheiten ausgelöst werden. Pflaumen essen ist wie giftige Pflanzen essen. Gesunde dürfen mässig, Kranke gar nicht davon essen.
Alle Pflaumenarten, ob Rosspflaume, Gartenschlehe, Kriecherln oder die Wilden haben diese unguten Kräfte in Rinde oder Blättern und ein gleiches Wesen in der Frucht, nur mit dem Unterschied, dass die Bäume mit den grösseren Früchten auch grösseren Kräfte haben.
Hildegard: „Der Pflaumenbaum ist mehr warm als kalt, und ist auch trocken und stachelig wie ein Dorn, und er bezeichnet den ZORN.
(R3-047) Und wenn Würmer das Fleisch des Menschen fressen, nehme er die äussere Rinde dieses Baumes bis zum Saft, und seine Blätter trockne und pulverisiere er an der Sonne oder am Feuer neben einen einem Topf oder in einem vom Feuer erwärmten Topf, und dieses Pulver streue er an die Stelle, wo die Würmer den Menschen plagen, und wenn die Würmer sich dann zu regen anfangen, so dass der Mensch das spürt, nehme er Essig und ein wenig Honig und mische das gleichzeitig, und er giesse es an die Stelle mit den Würmern, und (diese) werden sterben. Und wenn diese tot aus den Wunden gefallen sind, tauche er ein leinenes Tuch in Wein und lege es so auf die Geschwüre, und es zieht die Fäulnis heraus, und so wird der Mensch geheilt werden.
(R3-048) Pflaumenaschen-Lauge: Aber mach aus Asche aus der Rinde und den Blättern dieses Baumes, und mach aus dieser Asche eine Lauge, und wenn dein Kopf schuppig ist oder welkt, wasche ihn oft mit dieser Lauge, und der Kopf wird geheilt werden, und er wird schön sein, und er wird viele und schöne Haare hervorbringen.
(R3-049)Pflaumenbaum-Erde-Kräuter-Umschlag: Und wenn jemand durch magische oder durch verwünschte Worte von Sinnen kommt, dann nimm die Erde, die um die Wurzeln jenes Baumes liegt, und wärme sie stark am Feuer, dass sie ziemlich glüht; und wenn sie vom Feuer erhitzt ist, lege gleich genug Raute und etwas weniger Flohkraut auf sie, dass sie den Saft und den Duft jener (Kräuter) in sich aufnehme. Oder wenn du kein Flohkraut hast, lege grünen Bockshornklee darauf. Oder wenn es Winter ist, lege die Samen dieser Kräuter auf diese mässig warme Erde. Mit diesen Kräutern umkleide den Kopf und den nackten Bauch und die nackten Seiten jenes Menschen, nachdem er gegessen hat, und binde ein Tuch darüber, und lege ihn ins Bett und bedecke ihn mit Kleidern, damit er mit jener Erde ziemlich schwitze; und dies tue drei oder fünf Tage lang, und es wird jenem besser gehen. Denn wenn die alte Schlange magische und verwünschende Worte hört, nimmt sie diese auf und stellt jenem nach, über den sie ausgesprochen werden, wenn Gott ihn nicht schützt.
(R3-050) Pflaumensaft-Umschlag: Nimm daher den Saft dieses Baumes, und wenn einem Menschen die Lippen seines Mundes anschwellen oder sich aufblasen, das heisst aufblähen, oder wenn er Gichtanfälle davonträgt, dann binde ihm abends, wenn er schlafen geht, diesen mässig erwärmten Saft mit einem Tuch auf die Lippen, wo es schmerzt, und tue dies oft, und jener Schmerz wird aufhören.
(R3-051)Aber wenn die Finger und die Hände von der Gicht sich ständig zitternd bewegen, der binde diesen Saft oft in einem Tuch auf die ganze Hand, und jene Geschwulst wird verschwinden.
(R3-052) FRUCHT: Jedoch die Frucht dieses Baumes ist sowohl für den gesunden wie auch den kranken Menschen schädlich und gefährlich zu essen, weil sie die Melancholie im Menschen erregt und die bitteren Säfte in ihm vermehrt, und alle Krankheiten, die in ihm sind, hervorsprudeln lässt und daher ist sie so gefährlich zu essen wie Unkraut. Wer sie daher essen will, esse sie mässig. Denn der Gesunde kann das Gegessene verkraften, den Kranken aber schädigt es.
(R3-053)Pflaumenkern-Kur: eingelegte Pflaumen-Kernen in Wein: Aber wer trockenen Husten hat, der nehme die inneren Kerne dieser Frucht, und, nachdem die Hülse weggeworfen ist, lege er sie in Wein, und sie sollen mit dem Wein übergossen werden, bis sie ziemlich aufquellen, und so esse er (sie) oft, und dann soll er auch in gutem Wein eine Suppe zubereiten, und nehme sie schlürfend ein, und er wird schnell geheilt werden. Aber jede Art des Pflaumenbaumes, ob Rosspflaume,Gartenschlehe, oder, die > Kriechen < und wilde, hat die vorgenannten Kräfte in der Rinde und in ihren Blättern, und sie hat die gleiche Natur in ihre Frucht, wie bereits erwähnt, nur mit dem Unterschied, dass jene Bäume, die grösseren Früchte tragen, auch grössere Kräfte in sich haben.“
PFIRSICHE (Amygdalus Persica)
Sie lösen wie die Erdbeeren auch Allergien und Hautausschläge aus. Die Frucht ist für Gesunde und Kranke nicht gut, weil sie die gute Säfte-Mischung zersetzt und im Magen die Schleimbildung anregt und den Magen verschleimt. Sie stören auch den Stoffwechsel und hemmen die Zellenreinigung. (siehe: R3-027)
Hildegard: „Der Pfirsichbaum ist mehr warm als kalt, hat jedoch etwas anderes in sich und gleich dem NEID, und sein Saft ist zu Heilmitteln nützlicher als seine Frucht.
(R3-024) Pfirsich-Rinden-Honig-Essig: Denn, wer bei verschiedenen Krankheiten verschiedene Flecken wie eine Unke auf seinem Körper hat, der nehme die innere Rinde dieses Baumes, bevor seine Frucht reift, und er zerstosse jene Rinde und drücke ihren Saft aus, und er füge ein wenig (Wein) Essig bei und soviel gekochten Honig wie die Menge dieser beiden, und so lege er das in ein neues Tongefäss, und wo er üble Flecken oder Rosen an seinen Leib hat, salbe er sich oft, bis sie kleiner werden.
(R3-025)Pfirsich-Blätter-Wein: Und wer einen stinkenden Atem hat, nehme Pfirsich-Blätter vor der Reife der Frucht und zerquetsche sie. Und dann nehme er eine handvoll Süssholz und ein wenig Pfeffer und hinreichend Honig und koche das in reinem Wein und bereite so einen Klartrank. Er trinke das oft nach dem Mittagessen und abends, und es macht seinen Atem wohlriechend und vertreibt die Fäulnis aus Kopf und Brust.
(R3-026) Pfirsich-Betonien-Wein: Der, dem Würmer in Magen und Bauch wachsen, pulverisiere Wurzel und Blätter von Betonie, und füge dem zweimal soviel Pulver aus Pfirsich-Blättern bei, die gepflückt worden sind, wenn der Baum schon blüht, und er koche (das) in einem neuen Topf mit gutem und reinem Wein, und er trinke (das) oft nüchtern und abends, und die Würmer in ihm werden sterben.
(R3-027) Eingelegte Frucht: Und die Frucht dieses Baumes ist weder Gesunden noch dem Kranken bekömmlich, weil sie verursacht, dass die guten Säfte im Menschen preisgegeben werden und Schleim im Magen (entsteht). Aber wer diese Frucht essen will, werfe die äussere Haut weg und auch den Kern, und was übrig bleibt, lege er in Wein, füge Salz und ein wenig Pfeffer hinzu, und die so zubereite Frucht wird ihm nicht sehr schaden, hat jedoch keinen guten Geschmack.
(R3-028) Pfirsich-Kernmilch-Kekse: Nimm auch die inneren rohen Kerne dieser Frucht, und nach dem abwerfen der Schale, zerstosse sie zu Milch und seihe sie durch ein Tuch zu einem Mass von fünf Löffeln; und nimm auch Galgant im Gewicht von drei Groschen, Süssholz (im Gewicht von ) zwei Groschen und Wolfsmilch so schwer wie die kleinste Münze und pulverisiere das, und füge der genannten Pfirsichkern-Milch Springwurz bei und bereite mit Semmelmehl ein Törtchen, und trockne es allmählich und sachte an der Sonne oder am geheizten Ofen, und dann mische von diesem Törtchen mit der genannten Milch so viel wie die kleinste Münze, und nimm vor Sonnenaufgang, nachdem es am Feuer etwas erwärmt wurde, davon im Gewicht von fünf Groschen mit einem Löffel, und lege dich für eine kleine Stunde ins Bett, und es unterdrückt die Gicht in dir, und nimmt die Dämpfigkeit deiner Brust weg und vertreibt aus deinem Magen den Schleim, und es macht dich milde abführend wie ein milder Trank. Und wenn du es nötig hast, nimm zweimal im Monat davon, und an dem Tage, an dem du davon nimmst, enthalte dich starker Kost, von Weizenbrot, von Erbsen und Linsen, und iss weiche Speisen und trink Wein.
(R3-029) Pfirsich-Saft-Weizen- Umschlag: Aber wer auf der Brust leidet, so dass seine Kehle ziemlich beengt ist, oder weil ( in der Brust) irgendein Übel entsteht, oder weil in ihr irgendein übler Dunst, das heisst Dampf ist, (jedoch) ohne Geschwür und ohne Tumor, der nehme Teig aus Weizen und lasse den Saft des Pfirsichbaumes warm über seine Kehle fliessen und lege das eine kleine Stunde (auf), und er tue dies oft, und er wird sich besser befinden.
(R3-030) Wenn er aber in der Kehle von einem Geschwür oder Tumor Schmerzen hat, soll er das nicht auflegen, weil er davon Schmerzen haben würde.
(R3-031) Wenn aber ein Mensch an den Halsdrüsen leidet, weil sie übermässig zusammen gezogen oder hervorstehend sind, soll er diesen Teig, der wie oben gesagt zubereitet ist, oft auflegen, wenn dort ein Geschwür oder Tumor ist, und er wird geheilt werden. Denn wenn seine Halsadern geschwürig oder geschwollen wären, und wenn er ihnen dann diesen Teig auflegen würde, ginge es ihm schlechter.
(R3-032) Aber wer Kopfweh hat, nehme Weizenteig, zerlasse Saft des Pfirsichbaumes darüber, wie oben gesagt wurde, lege es warm auf seinen Kopf, das heisst auf den Schädel, während einer Stunde, und es wird ihm besser gehen.
(vergleiche CC172.24-29)
(R3-033) Und wem die Augen triefen, der drücke Gummi vom Pfirsichbaum in einer Nuss-Schale und lege das an einem heisse Stein, mässig gewärmt um die Augen, bis sie davon warm werden. Dies soll er einmal täglich jeden vierten Tag tun, damit er (die Augen) nicht schädige, wenn er es übermässig tut. Denn der Gummi vom Pfirsichbaum hat wirklich (etwas) von der ersten Kraft, (NEID???) dieser, seiner Hölzer in sich, und zieht die natürliche Feuchtigkeit in sich.
(siehe R3-034, CC 172.24 = Sch 259 (C3-21)
PREISELBEEREN
Hildegard: „Diese Frucht hat eine Verwandtschaft zum BLUT, weil sie aus jener Luftströmung wächst, die das Blut nährt und wodurch die Menstruation hervorgerufen wird. Dem Menschen, der diese Frucht isst, nutzt sie nicht viel, schadet aber auch nicht.“
QUITTEN (Pyrus Cydonia)
Die Quitte ist ein Vorbeugungsmittel gegen Arteriosklerose und Zerebralsklerose.
Quitten können Arteriosklerose (Adernverkalkung) verhindern und die davon verursachten Störrungen der Sehkraft, des Gehörs und auch der anderen Sinnesorgane.
Der Quittenschleim hat eine adstringierende, entzündungshemmende Wirkung bei Magen- und Darmbeschwerden, auch bei Durchfall. Bei Anämie zu gebrauchen, weil sie blutbildend wirkt da sie sehr eisenreich ist.
Gekocht oder getrocknet entfaltet sie ihre Heilkräfte und senkt den Harnsäure-Spiegel und eignet sich darum vorzüglich bei Rheuma und Gicht. Sie räumt den Giftstoff gründlich weg, so das sich die Gicht nicht auf das Nervensystem oder auf die Gelenke ausbreiten kann und diese angreift und zerstört.
In der Tumor Therapie wird sie zur Anregung der Nierenfunktion eingesetzt um die Schlackenstoffe (Ablagerungen) und die krebsauslösenden Gifte auszuscheiden
Sie kann roh, gekocht oder gedörrt gegessen werden. Bis in den Spätherbst hinein reifen die Quitten und vertragen sogar die ersten Nachtfröste. Die Früchte werden nicht weich, sondern steinhart. Erst durch das Kochen wird die Frucht weich und kann zu Quitten-Konfekt, Kompott, Quittenmus, Quittenbrot, Kuchenbelag oder Marmelade weiterverarbeitet werden. Die Schale und die Kerne werden mit gekocht., weil sie das wertvolle Pektin enthalten und der Quitte eine enorme Quellfähigkeit verleihen. Gepresst als Quittensaft, oder sogar roh als Quittenschaum. Sie können roh gerieben oder geraspelt werden. Mit Schlagrahm gemischt ist es ein delikates Dessert.
Kurmässig angewendet haben sich die Quitten am besten bei Rheuma und Gicht bewährt.
Im Herbst eine Ouittenkur ist besser als Knoblauch. Die besonders alltagsfreundliche Lösung hierzu sind Quitten-Tabletten. Dazu werden Quittenfrüchte zuerst gedörrt und anschliessend zu Pulver vermahlen und in Tablettenform gepresst. Mehrere Tabletten täglich bilden so eine wertvolle Unterstützung zur Ausleitung von Säuren.
Die Quitte ist mehr kalt, und sie gleicht der Schlauheit, die manchmal unnütz ist, manchmal nützlich. Aber das Holz der Quitte und ihre Blätter sind nicht sehr nützlich zum Gebrauch des Menschen, und ihre Frucht ist warm und trocken und hat eine gute Mischung in sich. Und wenn sie reif ist, schadet sie roh genossen weder dem kranken noch dem gesunden Menschen, aber gekocht oder gebraten ist sie dem Kranken und dem Gesunden sehr bekömmlich.
(R3-021) Denn wer gichtkrank ist, esse oft diese Frucht gekocht und gebraten, und sie unterdrückt die Gicht in ihm so, dass diese weder seine Sinne abstumpft noch seine Glieder bricht (Osteoporose), noch sie hilflos lässt.
(R3-022) Und wer viel Speichel auswirft, esse oft diese Frucht gekocht oder gebraten, und sie trocknet ihn innerlich, so dass der Speichel in ihm vermindert wird.
(R3-023) Aber wo es in einem Menschen Geschwüre oder Übelriechendes hat, koche oder brate er diese Frucht und lege sie so mit anderen Mitteln auf jene Geschwüre, und er wird geheilt werden.
SADEBAUM (Juniperus Sabina)
Hildegard: „Bäume S. 258 Physica“
TANNE (Albies alba)
Hildegard: „Bäume S. 259 Physica“
ZITRONEN, Zitronenbaum (Citrus medica) (siehe auch Orangen)
Hildegard: „Der Zitronenbaum, nämlich der, an dem die grosse Zitrone wächst, ist mehr warm als kalt, und er bezeichnet die KEUSCHHEIT.
(R3-108) Zitronen-Blätter-Wein: Und ein Mensch, der tägliches Fieber hat, koche die Blätter dieses Baumes in Wein, und er seihe diesen Wein durch ein Tuch, und er trinke es oft, und er wird geheilt werden.
(R3-109) Zitronen-Frucht: Aber wenn auch die Früchte dieses Baumes gegessen werden, unterdrücken sie das Fieber im Menschen.
ZEDER (Juniperus Phoenicea et Oxycedrus)
Hildegard: „Bäume S. 255 Physica“
ZYPRESSE (Cupressus semper virens)
Hildegard: „ Bäume S. 256 Physica“
BÄUME (siehe auch Bäume und Tugenden)
Hildegard: Alle Bäume haben entweder Wärme oder Kälte in sich wie Kräuter, jedoch sind einige Bäume wärmer als andere, manche aber kälter, weil
gewisse Bäume grössere Wärme als andere warme (Bäume) enthalten. Denn die Bäume sind fruchtbar, und diejenigen, welche rechte Früchte hervorbringen, wie Waldbäume, sind mehr kalt als warm. Aber
diejenigen Waldbäume, die grössere und mehr Früchte hervorbringen als die anderen, sind wärmer als die anderen Waldbäume. Diejenigen aber, die kleine und wenige Früchte hervorbringen, sind kälter
als die anderen Waldbäume.